Der Flüsternde Ballon – Eine Halloween-Geschichte
1. Der Fund
Es begann an einem verregneten Nachmittag. Ich war auf dem Rückweg von der Arbeit, als ich etwas Seltsames auf der Veranda meines Hauses bemerkte. Ein roter Luftballon, der lose im Wind schwebte, als wäre er gerade erst dort abgestellt worden. Keine Schnur, kein Gewicht – er war einfach da. Ich schaute mich um, aber niemand war in der Nähe. Neugierig trat ich näher und bemerkte etwas Merkwürdiges: Der Ballon schien zu flüstern.Leise, fast unhörbar, doch eindeutig – ein Rascheln, das wie Worte klang. „Komm näher...“, schien es zu sagen. Ich lachte über mich selbst und schob es auf den Wind, der durch die Zweige der alten Eiche wehte. Aber dann hörte ich es wieder. „Komm... näher.“
2. Der unheimliche Besuch
An diesem Abend versuchte ich, das Erlebnis zu vergessen, doch der Ballon verfolgte mich in meinen Gedanken. Kurz vor Mitternacht klopfte es plötzlich an mein Fenster. Ich sprang auf und sah hinaus – nichts. Aber dann bemerkte ich den Luftballon. Er schwebte direkt vor meinem Fenster, obwohl ich ihn am Nachmittag weggeschickt hatte.Langsam trat ich näher und öffnete das Fenster. Der Ballon schwebte herein, als ob er einen eigenen Willen hätte. Ein kühler Luftzug zog durch das Zimmer, und mit ihm kam ein Geräusch. Es war ein tiefes, flüsterndes Lachen. „Es ist Halloween...“, raunte der Ballon. „Und ich habe eine Nachricht für dich.“
Meine Kehle wurde trocken, und ich trat einen Schritt zurück. „Wer bist du?“, flüsterte ich zitternd. „Was willst du?“ Aber der Ballon antwortete nicht. Er schwebte lautlos in der Luft, als ob er auf etwas wartete. Ich griff nach ihm, doch in dem Moment, in dem ich ihn berührte, entwich ihm die Luft mit einem schrillen Geräusch. Es war kein normales Zischen – es klang wie ein unheilvolles Kichern, das im Raum widerhallte.
3. Die Botschaft
Am nächsten Morgen fand ich einen Zettel auf meinem Nachttisch, den ich am Abend zuvor nicht gesehen hatte. In krakeliger Schrift stand dort: „Du hast den Ballon gerufen, jetzt wirst du ihn nicht mehr los.“ Mein Herz setzte aus. Der Luftballon war verschwunden, aber die Angst blieb.Jede Nacht, wenn die Uhr Mitternacht schlug, hörte ich das leise Flüstern in den Wänden. „Es ist Zeit...“, sagte die Stimme. „Zeit für den Ballon.“ Ich zog die Vorhänge zu und hielt die Fenster verschlossen, doch es nützte nichts. Das Flüstern fand immer einen Weg hinein.
4. Das Ende... oder doch nicht?
Ich erzählte niemandem von meiner Begegnung, aus Angst, für verrückt gehalten zu werden. Aber die Furcht wuchs jeden Tag. Schließlich, an Halloween, konnte ich es nicht mehr ertragen. Ich stand vor meinem Fenster, den Mut zusammengenommen, und riss die Vorhänge auf. Draußen, auf der Veranda, schwebte er wieder – der rote Luftballon.Dieses Mal hatte ich keine Wahl. Ich trat hinaus, griff nach dem Ballon und hielt ihn fest. „Was willst du von mir?“, schrie ich in die Nacht. Der Ballon zischte in meiner Hand und flüsterte: „Es ist vorbei, wenn ich platze.“
Ich drückte den Ballon fester. Mit einem lauten Knall zerplatzte er, und für einen Moment herrschte völlige Stille. Der Wind legte sich, und die Nacht fühlte sich plötzlich wieder normal an.
Doch manchmal, spät in der Nacht, höre ich immer noch ein leises Flüstern in den Wänden. Und jedes Jahr an Halloween finde ich einen roten Luftballon vor meiner Tür…
Fazit:
Obwohl Luftballons für uns Looner normalerweise Freude und Spaß bedeuten, gibt es doch diese eine Nacht im Jahr, in der selbst der unschuldigste Ballon zu einem unheimlichen Begleiter werden kann. Happy Halloween – und passt auf, welche Ballons ihr in die Hand nehmt... man weiß nie, was dahintersteckt.
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